Ziel ist die Qualifizierung von treibhausgasintensiven Unternehmen in der NUTS-3-Region Unterkärnten hinsichtlich des Übergangs Richtung Klimaneutralität. Es wird ein Handbuch für KMU in produzierenden Branchen erarbeitet. Dieses enthält beispielhafte Maßnahmen, die sich direkt auf Unternehmensstandorte und auf die gesamte Wertschöpfungskette beziehen. Außerdem werden interessierte Unternehmen durch einen Leitfaden mit Good-Practice-Beispielen beim Übergang unterstützt.
Wir entwickeln auf Branchenebene Transformationspfade Richtung Klimaneutralität, die ökologisch und wirtschaftlich bewertet werden. In einem Backcasting-Ansatz werden drei Szenarien mit unterschiedlichen Schwerpunkten festgelegt (Effizienz, Erneuerbare, Transformation). Die Analysen zeigen, dass die Reduktion von Energieverlusten einen großen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten kann, zusätzlich zur Umstellung auf erneuerbare Energieträger, vor allem für Prozesswärme.
Projektkoordination:
Alpe Adria Universität Klagenfurt
Das Projekt LOCA2-Transformation (Lower Carbon Lower Carinthia Transformation) hilft speziell kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) beim Erreichen der Ziele des Green Deals. Zur Unterstützung der Transformation von treibhausgasintensiven KMU in Regionen, die vom Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft besonders betroffen sind, wird von der Europäischen Kommission ein eigener Fonds (Just Transition Fund) eingerichtet, um den notwendigen Strukturwandel zu fördern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie die Beschäftigungsmöglichkeiten in diesen Regionen zu erhalten.
Im Zuge des Projekts LOCA2Transformation wird eine Analyse der relevanten Branchen im Raum Unterkärnten durchgeführt. 50 Unternehmen werden zu Barrieren und Potentialen in Hinblick auf eine Transformation des Geschäftsmodells befragt. Im Anschluss werden Transformationspfade der relevanten Branchen erstellt und ökologisch sowie ökonomisch bewertet. Zusätzlich werden die ersten Transformationsschritte von 10 Unternehmen als Good-Practice-Beispiele aufbereitet.
Die Befragung zeigt, dass Unternehmen auf ihrem Weg zum klimaneutralen Geschäftsmodell mit zahlreichen Barrieren konfrontiert sind, sich jedoch auch Potentiale bieten. Aus den erstellten Good-Practice-Beispielen konkreter Unternehmen können Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden, die bei der Transformation der Geschäftsmodelle der befragten Unternehmen von großer Bedeutung sind. Dabei handelt es sich um eine eigene (regenerative) Energieerzeugung, eine entsprechende Unternehmensphilosophie und -größe, die Forcierung regionaler, enger Netzwerke, den Fokus auf nachhaltige Produkte und Kreislaufwirtschaft, Maßnahmen in Bezug auf das Betriebsgebäude und Ideen in Hinblick auf die Mobilität der Mitarbeiter*innen.
Auf Basis der Projektergebnisse werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, um Unternehmen auf ihrem Weg zu einem klimaneutralen Unternehmen zu unterstützen. Im letzten Abschnitt des Berichtes findet sich eine Übersicht über Maßnahmen, die von Unternehmen, von Administration und Politik sowie von Fördereinrichtungen getroffen werden können, um die Transformation mitzutragen und Barrieren zu überwinden. Dabei wird auf vier Teilbereiche konkreter eingegangen.
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