Pflegeroboter für Personen mit Demenz – Erfahrungen, Einstellung und Erwartungen von Angehörigen, Pflegepersonen und DemenztrainerInnen

Hintergrund: Die Prävalenz von Demenzerkrankungen steigt weltweit an und damit auch der Bedarf an Gesundheitsleistungen, welche einem zukünftigen Versorgungsengpass an Pflegepersonen gegenüberstehen. Neuen Technologien, wie z.B. soziale Pflegeroboter, haben das Potential Betreuungspersonen und Betroffene in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATLs) zu unterstützen. Damit jedoch soziale Pflegeroboter in Zukunft eine optimale Unterstützung darstellen können, ist es diesbezüglich notwendig die Sichtweisen potenzieller AnwenderInnen zu erheben. Ziel: Diese Studie untersucht die Einstellung, Erfahrungen und Erwartungen von pflegenden Angehörigen, diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) und DemenztrainerInnen hinsichtlich der Anwendung sozialer Pflegeroboter in der Demenzbetreuung bzw. Pflege. Methode: Im Rahmen eines qualitativen Ansatzes wurden insgesamt 11 Fokusgruppen mit pflegenden Angehörigen, DGKP und DemenztrainerInnen, welche Personen mit Demenz zu Hause, im Tageszentrum oder im Pflegeheim betreuen, durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte durch eine qualitative Inhaltsanalyse mit einem deduktiven und induktiven Kategoriesystem. Ergebnisse: 52 PartizipantInnen nahmen an den Fokusgruppen teil. Der Großteil der Befragten hat keine Erfahrung mit sozialen Pflegerobotern und steht diesen mit gemischten Gefühlen gegenüber, wobei die Mehrheit einer Probetestung in der Praxis zustimmen würde. Die PartizipantInnen sehen Unterstützungspotenzial durch soziale Pflegeroboter in allen ATLs, besonders in den Bereichen Vermeiden von Gefahren, Kommunikation/Soziale Kontakte, Alltagsaktivitäten, sinnvolle Beschäftigung und Essen/Trinken. Schlussfolgerung: Die PartizipantInnen haben gemischte Gefühle bezüglich sozialen Pflegerobotern in der Demenzbetreuung bzw. Pflege, erkennen aber auch ihr Unterstützungspotential in allen Bereichen der ATLs. Die Ergebnisse können dazu beitragen, soziale Pflegeroboter entsprechend den Bedürfnissen potenzieller AnwenderInnen zu entwickeln.