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Newsbeitrag - 
Health

Akutgeriatrie-Bericht 2023

Der Akutgeriatrie-Bericht erscheint jährlich und gibt einen Überblick über das vergangene Jahr der österreichischen Akutgeriatrien (nur stationäre Einrichtungen), die an der Benchmarking-Initiative teilnehmen. Jetzt liegt der Bericht für das Jahr 2023 vor.
Ein Physiotherapeut unterstütze einen älteren Mann beim Training mit einer Hantel.

Akutgeriatrische Einrichtungen helfen älteren Menschen dabei, dass sie länger selbstbestimmt und mobil zu Hause leben können. Foto: iStock

Die Akutgeriatrie als interdisziplinäre Versorgungseinrichtung ist in der Regel innerhalb eines Krankenhauses angesiedelt. Gerade für ältere Menschen, die an der Schwelle zwischen Selbstständigkeit und Pflegebedürftigkeit stehen, gewinnen diese Einrichtungen zunehmend an Bedeutung. Wenn sie zum Beispiel akut erkrankt sind, etwa durch einen Sturz einen Knochenbruch erlitten haben, geht es in der Akutgeriatrie darum, sie funktionell zu stärken und wieder mobil zu machen, damit sie in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Bei mehr als 91 Prozent der Menschen, die vorher zu Hause gelebt haben, gelingt dies, das zeigt der Akutgeriatrie-Bericht 2023 von HEALTH, dem Institut für Biomedizinische Forschung und Technologien der JOANNEUM RESEARCH.

Ziel des Berichtes ist es, die Behandlungsqualität dieser interdisziplinären Versorgungsform sichtbar zu machen, über diese Versorgungsform und ihre Patient*innen zu informieren und einen Lagebericht der österreichischen Akutgeriatrien zur Verfügung zu stellen.

Alle Auswertungen beziehen sich auf die stationären Fälle der 13 teilnehmenden österreichischen Akutgeriatrien, die in das Benchmarking System der JOANNEUM RESEARCH hochgeladen wurden. Dieses wird seit 2008 betrieben. Die Entwicklung erfolgte in Kooperation mit dem Verein QiGG (Qualität in der Geriatrie und Gerontologie). Insgesamt wurden knapp 7000 Fälle im Jahr 2023 erfasst.

Ursachen für einen Aufenthalt in der Akutgeriatrie

Am häufigsten wurden die Patient*innen aufgrund der Diagnosen T93 (Folgen von Verletzungen der unteren Extremitäten) und S72 (Fraktur des Oberschenkelknochens) in einer akutgeriatrischen Einrichtung aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden deutlich mehr Patient*innen aufgrund einer Krankheit des Atmungssystems (J00-J99) aufgenommen. In mehr als 50% der Fälle erfolgt die Aufnahme in die Akutgeriatrie innerhalb von 2 Wochen nach dem Akutereignis. Die Patient*innen leiden bei der Aufnahme im Durchschnitt an rund 8 Funktionsstörungen und bleiben am häufigsten zwischen 15-21 Tagen in der Akutgeriatrie. Im Verlauf des Aufenthaltes verbessern sich die Patient*innen um durchschnittlich 15 Punkte im Barthel-Index. Der Barthel-Index schätzt die Selbsthilfefähigkeit und nimmt Werte zwischen 0 (pflegebedürftig) und 100 (selbstständig) an. Rund 72% der Patient*innen, die bei Aufnahme zwei helfende Personen für den Transfer vom Bett zum Stuhl benötigt haben, benötigen bei Entlassung nur noch eine helfende Person. Rund 54% der Patient*innen, die bei der Aufnahme eine helfende Person benötigt haben, benötigen bei der Entlassung keine Hilfe mehr.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass diese Versorgungsform mit ihrem interdisziplinären Ansatz hervorragende Arbeit leistet und in der heutigen Zeit, vor allem aber in der Zukunft, eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird.

Der Bericht wurde auf Zenodo veröffentlicht und kann hier heruntergeladen werden.

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