Unter Verwendung der zerebralen Offenen Microperfusion (cOFM) wird im Projekt TARGET ein atraumatischer Zugang mit intakter und aktiver Blut-Hirn Schranke verwirklicht, mit dem in Zukunft die Verteilung von Chemotherapeutika im Zentrum des wachsenden Tumors untersucht, und in Kombination mit Metabolomicsanalysen, Biomarker für die Wirksamkeit verschiedener aktueller und zukünftiger Therapien beschrieben werden können.
Am Institut HEALTH wurde die zerebrale Offene Mikroperfusions (cOFM) Technologie entwickelt, die es ermöglicht den Transport von Wirkstoffen und Substanzen aus der Blutbahn über die intakte Blut-Hirn Schranke in das Gehirn zu messen. Im Projekt TARGET wurde die cOFM dazu verwendet humane Glioblastomzellen in ein etabliertes präklinisches Modell einzubringen, um danach Messungen im Zentrum des Tumors durzuführen. Die gewonnenen Proben wurden am Institut HEALTH analysiert und ausgewertet.
Glioblastome zählen zu den häufigsten primären Hirntumoren mit äußerst schlechter Prognose, die mittlere Überlebensrate nach der Diagnose beträgt 10-13 Monate. Mehr erfahren
Ein grundlegendes Problem bei der Behandlung von Glioblastomen ist die Heterogenität der Tumore und deren Interaktion ihrer Umgebung. Bei Chemotherapeutika ist, wegen der besonderen Barrierefunktion der Blut-Hirn Schranke, unklar, ob und in welchem Ausmaß diese das Tumorgewebe erreichen können, um dort ihre volle Wirkung zu entfalten. Darüber hinaus ist es, aufgrund der Heterogenität, oft nicht eindeutig, mit welchem Chemotherapeutikum der bestmögliche Therapieerfolg erzielt werden kann.
Derzeit bestehende Glioblastommodelle können diese Fragen nur unzureichend beantworten. Unter Verwendung der zerebralen Offenen Microperfusion (cOFM) wurde im Projekt TARGET ein atraumatischer Zugang zu humanen Hirntumoren mit intakter und aktiver Blut-Hirn Schranke verwirklicht, mit dem einerseits die Funktion der Blut-Hirn Schranke im Tumor, als auch die Verteilung von verschiedenen Chemotherapeutika im Zentrum des wachsenden Tumors, untersucht werden kann. Dadurch wird es möglich sein, bestehende Therapieansätze neu zu bewerten und neue Therapeutika hinsichtlich ihrer Verteilung zu untersuchen.
In Kombination mit den am Institut HEALTH etablierten Metabolomicsanalysen, werden aus den gewonnenen Proben Biomarker für die Entwicklung neuer Ziele für zukünftigeTherapeutika identifiziert, sowie Biomarker für die Wirksamkeit verschiedener aktueller Therapien beschrieben.
Dadurch wird es zukünftig möglich sein die Behandlung von Hirntumoren zu verbessern und die Überlebenszeit von Tumorpatienten zu verlängern.
Die ersten Ergebnisse aus diesem Projekt wurden bereits in der Fachzeitschrift Journal of Neuroscience Methods veröffentlicht. Mehr erfahren
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