Ziel ist es, ein softwarebasiertes Klimaneutralitätsmodell zu entwickeln, das im Kontext des Übergangs der österreichischen Rohstahlproduktion zur Klimaneutralität erstmals konsistent Methoden der prospektiven und dynamischen Lebenszyklusanalyse (LCA) integriert. Dadurch kann die Dynamik des Übergangs der Industrie, des Energiesystems und aller anderen Wirtschaftsbereiche auch in den entsprechenden Daten- und Wirkungsmodellen der LCA zeitlich differenziert abgebildet werden.
Wir entwickeln den Demonstrator eines Klimaneutralitätsmodells, in dem Methoden der Lebenszyklusanalyse erstmals konsistent integriert werden
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Aufgabenstellung ist die Entwicklung eines Klimaneutralitätsmodells. Damit können der Übergang der heutigen Hochofen-basierten Rohstahlroute als größter Einzelemittent Österreichs zu einer klimaneutralen Stahlproduktion und der Beitrag von neuen Schlüsseltechnologien und Prozessen zum zeitlichen Verlauf der Treibhausgas-Emissionen der Stahlproduktion analysiert und bewertet werden. Die Analyse und Bewertung im Klimaneutralitätsmodell erfolgt auf Basis der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus. Neben dem Verlauf der Emissionsreduktion kann somit auch die Verschiebung von heute hauptsächlich direkten Emissionen am Standort der Stahlproduktion zu zukünftig mehrheitlich vorgelagerten indirekten Emissionen (z.B. aus der Bereitstellung von Wasserstoff) bewertet werden. Für diesen Anwendungsfall werden die Methoden und Berechnungsvorgänge innerhalb der Lebenszyklusanalyse (LCA) weiterentwickelt und zusammengeführt. Dies ist notwendig, um die für die Zielerreichung der Klimaneutralität notwendige Dynamik im Übergang der Stahlindustrie, des Energiesystems und aller anderen Wirtschaftsbereiche bis 2050 auch in den entsprechenden Daten- und Wirkungsmodellen der LCA zeitlich differenziert abbilden zu können. Somit wird die Aussagekraft der Ergebnisse als Grundlage für die Bewertung verschiedener Übergangsszenarien der österreichischen Stahlindustrie erhöht.
Das Projektziel ist, einen Demonstrator eines Klimaneutralitätsmodells zu entwickeln, in dem im thematischen Kontext des Übergangs der Stahlproduktion zur Klimaneutralität verschiedene Methoden der Lebenszyklusanalyse (LCA) erstmals konsistent zusammengeführt und integriert werden.
Das Klimaneutralitätsmodell soll in einer Open-Source-Software-Umgebung entwickelt werden. Szenarien des Übergangs der Rohstahlerzeugung zur klimaneutralen Produktion werden mit Stakeholdern gemeinsam festgelegt und im Modell abgebildet, um den zeitlichen Verlauf der THG-Emissionen und die Einhaltung eines vorgegebenen THG-Budgets der Stahlindustrie zu bewerten.
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