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Newsbeitrag - 
Life

Kann CO2-Bepreisung zu einer Dreifach-Dividende führen?

Publikation zu den gesamtwirtschaftlichen Effekten einer CO2-Bepreisung für unterschiedliche Szenarien der Einnahmenverwendung

Grafik von Geldmünzen, aus denen Pflanzen wachsen

Seit Oktober 2022 gibt es in Österreich eine nationale Bepreisung von CO2 in jenen Bereichen, die bisher nicht dem Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) unterliegen (u. a. die Sektoren Gebäude und Verkehr), wobei die Einnahmen über einen regional gestaffelten Klimabonus an alle in Österreich lebenden Personen rückvergütet werden.

Im Projekt FARECarbon untersuchten wir zusammen mit dem WIFO, dem Wegener Center der Uni Graz und der Universität für Bodenkultur mithilfe von drei unterschiedlichen makroökonomischen Modellen sowie einem Mikrosimulationsmodell die gesamtwirtschaftlichen Effekte einer CO2-Bepreisung im Nicht-ETS-Bereich für unterschiedliche Szenarien der Einnahmenverwendung.

Kürzlich ist die erste wissenschaftliche Veröffentlichung aus dem Projekt im renommierten Journal Energy Economics erschienen. Darin wird insbesondere der Frage nachgegangen, ob es – je nach Einnahmenverwendung – das Potential für eine Dreifach-Dividende gibt. Unter einer Dreifach-Dividende wird in diesem Fall das gleichzeitige Eintreten (i) einer Reduzierung der CO2-Emissionen, (ii) positiver Effekte auf das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung sowie (iii) positiver und gleichzeitig verteilungsprogressiver Auswirkungen auf die Konsummöglichkeiten der Haushalte – also höhere Zugewinne für einkommensschwächere Haushalte – verstanden. Die untersuchten Szenarien der Einnahmenverwendung umfassen eine Senkung der Lohnnebenkosten, eine Senkung der Mehrwertsteuer auf essentielle Güter sowie die Auszahlung eines pauschalen Pro-Kopf-Transfers („Klimabonuszahlungen“).

Die Ergebnisse der Studie bestätigen den bereits in früheren Analysen festgestellten Zielkonflikt zwischen Gerechtigkeit und Effizienz. Kommt es im Zuge der Einnahmenverwendung zu einer Kombination der beiden Optionen Lohnnebenkostensenkung und pauschale Pro-Kopf-Transfers, finden sich Belege für eine Dreifach-Dividende, allerdings nicht in allen berücksichtigten Modellen.

Weitere Details zu den Projektergebnissen finden Sie auf unserer FARECarbon-Homepage sowie der im Journal Energy Economics veröffentlichen Publikation:

Kettner, C., Leoni, T., Köberl, J., Kortschak, D., Kirchner, M., Sommer, M., Wallenko, L., Bachner, G., Mayer, J., Splittler, N., Kulmer, V. (2024), Modelling the economy-wide effects of unilateral CO2 pricing under different revenue recycling schemes in Austria – Searching for a triple dividend, Energy Economics, https://doi.org/10.1016/j.eneco.2024.107783

 

FARECarbon wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der 12. Ausschreibung des Austrian Climate Research Programme (ACRP) durchgeführt.

Kontaktpersonen

Mag.<sup>a</sup> Judith Köberl
Stv. Forschungsgruppenleitung
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