Erweiterung der Arbeitsmöglichkeiten für Personen mit Beeinträchtigungen, Foto: JOANNEUM RESEARCH
Wie kann Robotik zur Inklusion am Arbeitsplatz beitragen?
Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) ermöglichen die Verbesserung von Monotonie und Ergonomie am Arbeitsplatz, wodurch Wohlbefinden und Produktivität gesteigert werden. MRK bietet auch Potenziale zur Erweiterung der Arbeitsmöglichkeiten für Personen mit Beeinträchtigungen durch entsprechende Unterstützungen und Kompensationen. Die Herausforderung ist dabei jedoch die sichere Implementierung unter der Berücksichtigung von Diversität.
Aktuelle Sicherheitsanforderungen und Gestaltungsaspekte von MRK beruhen auf Basis von gesunden Personen. In SAFEIVERSE entwickeln wir daher ein diversitätsorientiertes Design- und Sicherheitskonzepte für MRK um die Zugang zu diesen Technologien zu erhöhen.
JOANNEUM RESEARCH POLICIES
Mit der Entwicklung eines diversitätsorientierten Design- und Sicherheitskonzeptes für Mensch-Roboter-Kollaborationen hat SAFEIVERSE das Ziel eine Inklusion in der Robotik zu schaffen. Kärnten soll zu einer Pionierrolle werden, die zeigt wie die Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten für Personen mit Beeinträchtigungen verbessert und erweitert werden können, um die soziale und ökonomische Nachhaltig zu steigern.
Was ist der Hintergrund?
Die industrielle Produktion entwickelt sich immer mehr weg von reinen Automatisierungsanlagen hin zu flexiblen, menschzentrierten, nachhaltigen Lösungen. Speziell Mensch-Roboter-Kollaborationen (MRK) bzw. Interaktionen ermöglichen durch eine direkte Zusammenarbeit ohne Schutzzaun optimale Unterstützung der Menschen durch einen Roboter, wodurch wandlungsfähige und adaptive Arbeitsbedingungen geschaffen werden. In der Industrie sind die Vorteile und Potenziale von menschzentrierten, flexiblen MRK Anwendungen bereits bekannt und teilweise schon umgesetzt, beziehungsweise befinden sie sich in der Umsetzungsphase. Allerdings entspringen dadurch neue Herausforderungen an die Gewährleistung der Personensicherheit. Das Problem ist jedoch, das aktuelle Designprinzipien und Anforderungen an die Sicherheit der Anwendung auf Basis von gesunden beziehungsweise uneingeschränkten Personen beruhen und keine Diversitätsmerkmale berücksichtigen, vor allem, weil die Erfahrungswerte der Arbeitsplatzgestaltung und Evaluierung historisch gesehen aus einer männerdominierten Produktion stammen. Beispielsweise wird bei Schmerzgrenzen von getroffenen Körperregionen bei einem möglichen Kontakt zwischen Mensch und Roboter, welche in geltenden Normen angeführt sind, nicht zwischen (anatomischen) Geschlechtern unterschieden und geistige sowie körperliche Einschränkungen werden nicht berücksichtigt. Jedoch bieten auf Grund der zuvor beschriebenen Möglichkeiten MRK Anwendungen ein hohes Potenzial für die Unterstützung von Personen mit Beeinträchtigungen. Durch eine gezielte Einsetzung des Roboters können Tätigkeiten bewältigt werden, die ohne Unterstützung nicht möglich sind. Das Potenzial von MRK liegt nicht nur in der Schaffung von adaptiven, sondern auch diversen Arbeitsplätzen zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Die JOANNEUM RESEARCH ist Innovations- und Technologieanbieter im Bereich der angewandten Forschung. Als Forschungsgesellschaft der Länder und Regionen prägen wir mit unseren Forschungskompetenzen die Entwicklung unserer modernen Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig und menschenzentriert. Als multidisziplinäres Team in flexiblen, innovationsfreundlichen Strukturen leben wir höchste gesellschaftliche und wissenschaftliche Ansprüche.