LIFE Forschungsbereich

Urban LIFE & Urbane Transformation

In diesem Forschungsschwerpunkt verfolgen wir eine ganzheitliche Perspektive auf das Thema der urbanen Transformation, den damit einhergehenden Herausforderungen, Auswirkungen sowie Lösungsmöglichkeiten.

Credit: JOANNEUM RESEARCH/Bergmann

Schon heute leben über 50% der Menschen in Städten und die Zahl wird weiter steigen. Städte verbrauchen mehr als zwei Drittel der weltweiten Energie und verursachen mehr als 70% der globalen CO2 -Emissionen. Mehr Ressourcen- und Energieeffizienz, die mit einer höheren Lebensqualität einhergeht, sind zentrale Bausteine einer urbanen Transformation.

Gestalterische Nachhaltigkeit

Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft führt über eine tiefgreifende wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Transformation, die auch nicht vor unserem persönlichen Lebensstil haltmacht. Letztlich materialisieren sich die damit einhergehenden Anforderungen auch im Raum, in unserem konkreten Lebensumfeld, den Städten und Regionen. Ein nachhaltiger Lebensstil braucht einen nachhaltigen Raum, der diesen ermöglicht und unterstützt.

Unsere Forschungsaktivitäten in diesem Bereich finden auch im Konzept der "Gestalterischen Nachhaltigkeit“, welches von Mag. Dr. Franz Prettenthaler, M.Litt, Direktor des Instituts LIFE und der Architektin Sanela Pansinger als vierte Säule der Nachhaltigkeit entwickelt wurde, eine feste Basis für eine menschenorientierte und qualitätsvolle Planung.

Green City

Durch den fortschreitenden Klimawandel ist damit zu rechnen, dass Extremwetterereignisse wie Hitze(wellen), Trockenheit, Stürme und Starkniederschläge, sowie damit einhergehenden Überschwemmungen zunehmen und sich auch negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbewohner*innen auswirken.

Eine langfristige Klimawandelanpassung ist das Konzept einer Green City. Dabei soll der Anteil an begrünten Flächen durch Entsiegelung, neue Parkflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen steigen und damit unter anderem eine Reduktion der Oberflächentemperatur, Verdunstungskühlung und Wasserrückhalt bzw. Abflussverzögerung erreicht werden. Ergänzt durch Konzepte wie Nature based solutions (NBS) oder einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion auf urbanen Dächern (z.B. urban gardening) kann eine Green City einen wertvollen Beitrag leisten, die Anpassungsfähigkeit von urbanen Räumen an den fortschreitenden Klimawandel zu stärken und z.B. Hitzeinseln effektiv entgegenzuwirken.

Nature based solutions

Naturbasierte Lösungen (NBS; engl. nature based solutions) gewinnen zunehmend an Bedeutung, wenn es um die Bewältigung von verschiedenen städtischen Herausforderungen und die Erreichung von politischen Zielen geht. Eine große Rolle spielen sie im Green Deal wo durch naturbasierte Materialien verstärkt Zirkularität erreicht werden soll. Auch können naturbasierte Lösungen der Anpassung an den Klimawandel dienen wie zum Beispiel über die Reduktion städtischer Wärmeinseln.

Ziel dieses Querschnittsthemas ist es die Multifunktionalität von naturbasierten Lösungenzuuntersuchen und zu monetarisieren, um daraus replizierbare Geschäftsmodelle entwickeln zu können.

Urban Heat Islands

Für die großen österreichischen Städte ist infolge des Klimawandels eine deutliche Zunahme der Hitzebelastung zu erwarten. Gleichzeitig wird die Nachverdichtung der Kernräume forciert. Durch die dichte Bebauung und die daraus folgende Verringerung der Vegetation in der Stadt wird die Luftzirkulation eingeschränkt und die vermehrte Aufheizung versiegelter Flächen verstärkt die weltweit massiven Auswirkungen der Klimaveränderung. Der dadurch auftretende Effekt städtischer Wärmeinseln (Urban Heat Islands – UHI), stellt die Städte vor große Herausforderungen.

Unsere interdisziplinäre und integrierte Sichtweise auf die erforderlichen technischen, stadtplanerischen und sozialen Maßnahmen gegen städtische Wärmeinseln ermöglicht es allen Stakeholdern, erforderliche Maßnahmen zu erkennen und umzusetzen.

Rooftopfarming

Die urbane Landwirtschaft gilt als eine der Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel, da sie eine wichtige Rolle bei der Ökologisierung der Stadt und der Verbesserung des Stadtklimas spielen kann. Gleichzeitig hat sie das Potenzial, die produktive Wiederverwendung von organischen Siedlungsabfällen zu fördern und den städtischen Energiebedarf zu reduzieren. 

Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftler*innen und Expert*innen unterschiedlicher Branchen zeigt und erforscht das Institut LIFE die praktischen Lösungen für die technologischen, ökonomischen, ökologischen aber auch sozialen Herausforderungen für nachhaltige Lebensmittelproduktion auf urbanen Dächern am Beispiel des Smart City Rooftop Farming Projekts. 

Lebensstile im Klimawandel und Gesellschaft

Credit: JOANNEUM RESEARCH/Bergmann

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Der Klimawandel erfordert gesamtgesellschaftliche Veränderungs- und Anpassungsprozesse.

Stadtökonomie

Der Megatrend der Urbanisierung schreitet rasch voran. Mittlerweile lebt der überwiegende Teil der Menschheit in Städten. Entsprechend der Bevölkerungsprognosen werden es 2050 bereits mehr als zwei Drittel sein. Städte sind nicht nur gesellschaftliche und kulturelle Hotspots sondern auch Zentren der Wirtschaftskraft. Vor allem Dienstleistungen aber auch neue Formen der (emissionsarmen) Produktion sind hier stark vertreten.

LIFE setzt sich in diesem Kontext mit der Nachhaltigkeit von Städten im Zusammenspiel aus Wirtschaft, Mobilität und Gesellschaft auseinander. Ziel ist es, neue Ideen der gestalterischen Nachhaltigkeit zu entwickeln, um in weiterer Folge effiziente Stadtstrukturen sowie neue Business Modelle unter Berücksichtigung der klimapolitischen Ziele umzusetzen.

Active Mobility

Credit: JOANNEUM RESEARCH/LIFE

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Aktive Mobilität umfasst alle Bewegungsarten, die zumindest teilweise mit Muskelkraft durchgeführt werden.

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